Es reicht! Gewalttätern die Räume nehmen!

Wir unterstützen diese Erklärung von linken Gruppen und Organisationen in Münster.

Es reicht! Gewalttätern die Räume nehmen!

Wir, die unterzeichnenden Gruppen, Initiativen und Vereine aus Münster und Umgebung, haben – wie ihr vielleicht auch – erfahren, dass es vor etwa zwei Wochen zu einem gewalttätigen Übergriff in Münster kam.

Anlass für eine dem Übergriff vorausgegangene Diskussion waren antisemitische Äußerungen der Täter, denen die Betroffenen aus einer mehrheitlich queeren FLINTA-Gruppe widersprachen. Die Täter, die aus der (maoistischen) Münsteraner Gruppierung „Aufbruch Münster“ und deren Umfeld stammen, eskalierten in der Folge die Situation. Sie griffen mehrere Personen gezielt auf dem Heimweg an und verletzten diese zum Teil schwer. Im politischen Umfeld der Täter werden zum Tathergang Schutzbehauptungen und Lügen verbreitet, für uns ist aber klar: Wir glauben den Betroffenen.

Dieser jüngste Vorfall ist kein Einzelfall, sondern der vorläufige Höhepunkt einer seit Jahren zu beobachtenden Entwicklung. Er reiht sich ein in eine Reihe von Übergriffen und Bedrohungen, die immer wieder von der Gruppierung „Aufbruch Münster“ und deren Umfeld ausgehen.

Die Praxis dieser Szene orientiert sich dabei an einfachen Mustern: Wer autoritären Erklärungsmustern nicht folgt oder Widerspruch zu ihren politischen Positionen äußert, wird zum Feind erklärt, bedroht oder wie im jüngsten Fall sogar körperlich angegriffen. Konservative Vorstellungen von Männlichkeit, Ehre und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen dienen dabei als ideologische Grundlage für das Schaffen einer Atmosphäre der Angst.

Als unterzeichnende Gruppen, Vereine und Initiativen sagen wir: Es reicht!
Politische Diskussionen und auch Streit müssen in einem Klima geführt werden können, das nicht von Angst und Einschüchterung geprägt ist. In linken und alternativen Szenen gibt es  unterschiedliche Positionen zu politischen Themen. Wir können uns kritisieren, miteinander streiten – auch heftig. Die eigene politische Position mit körperlicher Gewalt durchzusetzen ist hierbei aber nicht legitim. Diese Auffassung muss Minimalkonsens sein und wer andere auf diese Weise angreift, hat eine Grenze überschritten. Die Gruppe „Aufbruch Münster“ überschreitet regelmäßig und seit Jahren diese Grenze und bricht diesen Konsens. Deswegen hat sie nichts in (linken) emanzipatorischen Räumen zu suchen.

Wir fordern,
– dass der Gruppe „Aufbruch Münster“ und ihren Mitgliedern weder Gelder, Räume oder sonstige Infrastruktur mehr zur Verfügung gestellt werden,
– dass Bündnisse und Vernetzungen mit „Aufbruch Münster“ aufgekündigt werden,
– dass Kooperationen mit „Aufbruch Münster“ beendet werden.

Die Stadt gehört uns allen.
Auch im Streit.

Die unterzeichnenden Gruppen (alphabetisch sortiert)
a.cat
All my friends are criminalz
Antenne Antifa
Antifa Linke Münster
Autonome Antifa Rheine
Barackenorga
B-Side
Bündnis gegen Queer- und Trans*feindlichkeit Münster
café DRUCK
Cooperation 481 – Antifascists
DIG Junges Forum Münster
Eklat
Falken Münster
Fantifa Münster
gazo
Gruppe B.A.S.T.A.
Laut & Heimlich
Linksjugend Solid Münster
luftruinen – flugschriften für freigeistkultur / Redaktion
Luftruinen-Festival für kulturelle Vielfalt und gegen Rassismus
Mia Marie Skateboards
Pien Kabache
Plattform minimum
Punkbar
Schwarz-Rote Hilfe
Sozialpalast
Subtone Circus
QTies



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